Das Surfbrett

Ein Surfbrett ist ein aus einem schwimmfähigen Material hergestelltes Brett, das als Sportgerät zum Wellenreiten oder zum Windsurfen dient.

 

Material


Das Kernmaterial bei Surfbrettern ist Hartschaum. Die Beschichtung ist meist aus Polyester- oder Epoxydharz-getränktem Glasfasergewebe. Bei modernen Wellenreitbrettern wird ein Kern verwendet, der in der Mitte eine heliumgefüllte Blase enthält, was das Gewicht der Surfbretter zusätzlich reduziert und den Auftrieb erhöht. Vereinzelt werden Surfbretter auch aus Balsaholz hergestellt. Diese sind, wenn zusätzlich mit einem Styroporkern versehen, leichter als herkömmlich hergestellte Bretter.

 

Um die Längsstabilität zu gewährleisten, wird mittig in Längsrichtung eine dünne Sperrholzplatte eingebaut, der Stringer. Er gleicht die Lastverteilung aus, damit das Brett nicht auseinanderbricht.

 

Allgemeines zu Bauformen


Je nach Anwendungszweck gibt es unterschiedliche Bauformen. Diese bestimmen Drehverhalten, Auftrieb und Handhabbarkeit, und damit letztendlich die Verwendung des Brettes.

Die Größe eines Surfbrettes wird üblicherweise in Feet (Fuß) und Inch (Zoll) angegeben.

Die Finne ist in den Finnenkasten im Heck des Brettes eingeschraubt und dient der Richtungsstabilität. Wellenreit- und Windsurf Wave Bretter haben oft zwei oder drei Finnen.

 

Bauformen beim Wellenreiten

 

Surfbretter zum Wellenreiten besitzen, im Gegensatz zu Windsurfbrettern, in der Regel keine Fußschlaufen. Um die Standfestigkeit auf der nassen Oberfläche zu erhöhen, bietet der Markt verschiedene Surfwachse, welche auf die Standfläche des Surfbretts aufgetragen werden. Je nach Wassertemperatur gibt es verschiedene Sorten mit den Bezeichnungen Cold (bis 14 °C), Cool (13 bis 20 °C), Warm (19 bis 26 °C) und Tropic (ab 24 °C Wassertemperatur).

 

Beim Wellenreiten werden grundsätzlich zwei verschiedene Brettarten unterschieden: das Longboard und das Shortboard (auch Funboard genannt). Von einem Longboard ist die Rede, wenn die Länge 8 Fuß (ca. 2,44 Meter) überschreitet. Kürzere Surfbretter werden als Shortboard bezeichnet.



Longboard


Beim Longboard werden zusätzlich diejenigen unter 9 Fuß (ca. 2,74 Meter) oft auch als Malibu bezeichnet. Longboards sind meist relativ dick und haben eine gerundete Spitze, auch Nase genannt. Einsteiger und leicht Fortgeschrittene sollten zum Malibu (Funboard) greifen, mit dem das „Erwischen“ der Welle und das Halten des Gleichgewichts am leichtesten ist.

Historisch gesehen wurden bis in die 1960er Jahre ausschließlich Longboards gesurft, deshalb gilt Longboardsurfen als Old School und wird meist mit Stilbewusstsein betrieben. Der beliebteste Trick des Longboards ist der Hang Ten, auch Nose Ride genannt, wobei alle zehn Zehen über die Spitze des Brettes ragen. Bekannte Longboarder sind Joel Tudor aus den USA und Bonga Perkins aus Hawaii.

 

Shortboard

 

Aufgrund seiner relativ schwierigen Handhabung ist das Shortboard eher für den fortgeschrittenen Surfer geeignet. Auch hier bestimmen die verschiedenen Bauformen die unterschiedlichen Eigenschaften der Bretter.

 

Mini-Malibus gleichen von der Form her einem Longboard, sind aber kürzer als 8 Fuß und damit wendiger als eigentliche Malibus.

 

Evolution Boards sind für Anfänger gedacht, um den Einstieg auf Shortboards zu erleichtern. Sie sind breiter, länger und dicker als normale Shortboards, von der Form her aber ähnlich mit spitz zulaufendem Bug (Nose).

 

Standard Shortboards weisen eine Länge zwischen 6 Fuß und 7 Fuß auf und werden je nach Können und Erfahrung eingesetzt, in der Regel von Fortgeschrittenen. Bei Wettkämpfen werden hauptsächlich Bretter dieser Art eingesetzt.

 

Noch kürzere Surfbretter werden Fish (engl.: Fisch), Frog (engl.: Frosch) oder Egg (engl.: Ei) genannt. Ein Fishboard findet seinen Einsatz vor allem bei auflandigem Wind (Wind weht Richtung Küste) und bei kleinen bis kopfhohen Wellen.

 

Gun


Eine Sonderform bilden Bretter der Kategorie Gun (Gewehr), die eine Länge von 7 Fuß bis ca. 12 Fuß aufweisen. Sie sind sehr schlank und vorne spitz zulaufend gestaltet und werden für sehr große Wellen verwendet. Die geringe Breite ermöglicht hohe Geschwindigkeiten, und aufgrund ihrer Länge liegen sie auch bei hohen Geschwindigkeiten stabiler im Wasser.

 

Bodyboard


Als Bodyboard (oder auch Boogieboard) wird eine besondere Art Surfbrett zum Wellenreiten bezeichnet. Im Gegensatz zum Surfbrett, das stehend benutzt wird, surft man auf einem Bodyboard im Liegen. Bei der Drop-Knee-Variante kniet man mit einem Bein auf dem Board, während das andere aufgestellt ist. Selten wird auch ganz auf dem Bodyboard gestanden. Die Vorteile von Bodyboards sind die schnelle Erlernbarkeit, der einfache Transport und die relativ geringe Verletzungsgefahr durch das Board selbst.

 

Es gibt einfache Anfängerboards für Kinder bis hin zu Professional Boards, die bis zu 400 Euro kosten. Ein Bodyboard besteht aus Schaumstoff bzw. aus Hartschaum wie Polyethylen oder Polypropylen. Je nach Ausführung wird zur Verstärkung, ähnlich wie beim Surfbrett, ein Stringer aus Graphit oder Karbon eingelassen. Für Anfänger eignet sich ein Brett, das in der Länge vom Boden bis kurz unter den Bauchnabel reicht und, in der Breite in der Hand gehalten, komfortabel unter die Armbeuge passt. Das Brett wird mittels Leash − einer Fangleine − mit dem Körper verbunden. Die Leash wird meist am Unter- oder Oberarm mit einem Klettverschluss befestigt. Zum Bodyboarden benötigt man spezielle, kurze Schwimmflossen, die in Surfshops erhältlich sind. Diese Flossen werden zum Erlangen der Welle mit kurzen, kräftigen Stößen bewegt. Als Insidertrick für die anfangs möglicherweise unbequem erscheinenden, aber zum Bodysurfen unabdingbaren Schwimmflossen gelten Tennissocken, die im Fußteil getragen werden.

 

Das Bodyboard kann in fast allen Wellen von 0,5 - 8 Meter benutzt werden. Es eignet sich vor allem für steile Beach- und Reefbreaks mit schnell brechenden Wellen, wie sie z. B. in Puerto Escondido in Mexiko vorkommen. In Deutschland eignet sich die Nordsee auf Sylt bei Westerland und Wenningstedt am besten zum Bodyboarden. In Westerland ist auch Bodyboardausrüstung erhältlich. Andere beliebte Bodyboardreviere in Europa sind Peniche und Ericeira in Portugal und die Nordküsten von Lanzarote und Fuerteventura, sowie die Atlantikküste Frankreichs. In Portugal und weiten Teilen Lateinamerikas ist das Bodyboard vielfach beliebter als das Surfbrett.

Erfunden wurde diese Brettform von Tom Morey in den 1970ern, der mit seiner Firma morey-boogie 25 Jahre ein Patent darauf besaß. Inzwischen sind zahlreiche andere Hersteller am Markt.

 

Ein in der Szene bekannter Protagonist des Bodyboardens ist der Hawaiier Mike Stewart, der als Junge in der Nachbarschaft von Tom Morey wohnte. Er gewann insgesamt 11 Weltmeistertitel im Bodyboarden. Er galt Anfang der 1990er Jahre als einer der besten Wellenreiter, ungeachtet der Ausrüstung, und gewinnt heute noch im Alter von 42 Jahren Wettkämpfe. Eine jüngere Generation um den Weltmeister von 2006, Jeff Hubbard, konzentriert sich auf Aerials (Luftsprünge), wobei Drehungen bis zu 720 Grad in der Luft erreicht werden.

Auszug aus:

Seite „Surfbrett“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Oktober 2011, 19:25 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Surfbrett&oldid=94700578 (Abgerufen: 24. Oktober 2011, 14:09 UTC)

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